Was versteht man unter .NET Framework?

Das Microsoft .NET Framework – als Bestandteil des Betriebssystems Windows – wird von den meisten Benutzern mit den im Hintergrund ablaufenden Softwareprozessen in Verbindung gebracht. Die Installation von Windows Updates ist dabei nur ein möglicher Schwerpunkt, der auf diese Systemkomponente beruht. Für Entwickler ist es darüber hinaus ein essenzielles Tool zur Ausübung ihrer Tätigkeit.

Mit dem .NET Framework hat die Firma Microsoft eine Softwareplattform für Programmierer geschaffen, die die Entwicklung und Ausführung ihrer Anwendungsprogramme ermöglicht. Somit wurde auch eine Möglichkeit geschaffen, neu entwickelte Apps, Windows-Programme oder Server-Anwendungen auf Funktionalität zu prüfen.
Das Tool, welches sogar mehrere Programmiersprachen wie Visual Basic.NET und C# unterstützt, ist ausschließlich bei Windows Client-Betriebssystemen – beispielsweise Windows 7 – bereits vorinstalliert und unterscheidet sich somit von den Windows-Server-Betriebssystemen. Bei diesen ist das Framework lediglich enthalten und kann bei Bedarf durch den Administrator eingerichtet werden.
Somit werden alle künftigen Updates nach der erfolgreichen Installation automatisch vom System implementiert. Ist die regelmäßige Aktualisierung über Windows Update unerwünscht, ist auf der Microsoft-Seite ein Installationspaket zum manuellen Download verfügbar.

Das Framework selbst erfüllt seine volle Funktionsfähigkeit durch das Vorhandensein unterschiedlicher Elemente. Zum einen stellt es eine Laufzeitumgebung beziehungsweise die in Fachkreisen genannte „Common Language Runtime” zur Verfügung, mit der Anwendungsprogramme ausgegeben werden, die auf die Programmiergrundlagen des Frameworks .NET basieren. Das Starten von Anwendungen wäre ohne sie unmöglich und würde eine Fehlermeldung hervorrufen. Auch übernimmt die Laufzeitumgebung als virtuelle Maschine die Verwaltung von Speicherkapazitäten und ihr kommt ferner eine entscheidende Rolle bei Sicherheitsthemen zu.
Aber auch andere Komponenten des Frameworks wie beispielsweise Programmierschnittstellen, Dienstprogramme und Klassenbibliotheken sind für die Entwickler von Bedeutung.

Darüber hinaus benötigen Programmierer für ihre Arbeit einen einfachen Texteditor und einen sogenannten Compiler, die aber beide vom Framework .NET selbst bereitstellt werden. Im Editor wird dabei der entwickelte Quelltext hinterlegt, der anschließend vom Compiler in eine für den Computer verständliche Sprache übersetzt wird. Diese Zwischensprache nannten frühere .NET Versionen MSIL (Microsoft Intermediate Language), die im Rahmen der Standardisierung allerdings in CIL (Common Intermediate Language) umbenannt wurde. Dieser Zwischencode wird vom JIT-Compiler (Just-in-time-Kompilierung) in Maschinencode übersetzt und ist somit ausführbar für den Prozessor.
Diese Komponenten bilden die Grundlage für die Programmierung und ermöglichen bereits das Erstellen von einfachen Windows-Anwendungen.
Erfahrene Entwickler, die in größerem Umfang arbeiten, bevorzugen allerdings eine professionelle Lösung von Microsoft – die Entwicklungsumgebung Visual Studio. Diese Software liefert neben einem Code-Editor auch verschiedene Tools wie Tests, Analysen sowie Fehlersuchen und hat sich somit als beliebte Programmierplattform bewährt.